Privatdozent Dr. med. Johannes Wohlrab

Rehydrierung des Stratum corneum: Möglichkeiten der Stimulation der keratinozytären Harnstoffsynthese

Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie der
Martin-Luther-Universität, Halle (Saale)

L-Arginin wird in der Epidermis durch die keratinozytäre Arginase (Typ II) in Harnstoff und Ornithin metabolisiert. Als essentieller Co-Faktor dieser Reaktion und Regulator der enzymatischen Aktivität fungiert Mn2+. Zudem wird Harnstoff durch die Agmatinase aus Agmatin einem Decarboxylierungsprodukt von Arginin synthetisiert.

Die Produktion von endogenem Harnstoff durch Keratinozyten ist bei einer Reihe von Dermatosen, wie z.B. bei der atopischen Dermatitis oder der Psoriasis vulgaris, vermindert. Eine exogene Harnstoffsubstitution erhöht bekanntlich deutlich die Wasserbindungskapazität und die Hydratation des Stratum corneum. Dieser Effekt hält aber nur eine relativ kurze Zeit vor, so dass eine Anwendung mehrmals am Tag erfolgen muss. Durch eine Verstärkung des keratinozytären Harnstoffzyklus kann der Anteil an intrakorneozytärem endogenem Harnstoff erhöht und damit eine Retardierung der Harnstoffeffekte erzielt werden.

Nach qualitativem und quantitativem Nachweis der keratinozytären Arginase mit immunhisto- und immunzytochemischen sowie proteinchemischen Methoden wurde an HaCaT- und nativen Keratinozytenkulturen der Einfluss von L-Arginin und Agmatin auf das Proliferations- und Apoptoseverhalten untersucht und die Beeinflussung der Arginase-Aktivität sowie die Änderung der intra- und extrazellulären Harnstoffkonzentration bestimmt.

L-Arginin und Agmatin bewirken eine Steigerung der keratinozytären Harnstoffsynthese. Erste klinische Studien belegen die Wirksamkeit nach topischer Applikation.

Privatdozent Dr. med. Johannes Wohlrab

Foto: GD Gesellschaft für Dermopharmazie


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