GD - Online A. Billich: Vergleich von Pimecrolimus mit Tacrolimus und Glukokortikoiden
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Dr. Andres Billich

Vergleich der Permeation von Pimecrolimus durch die Haut mit der von Tacrolimus und Glukokortikoiden

Novartis Forschungsinstitut GmbH, Wien

Für die Behandlung von Hauterkrankungen mit topischen Medikamenten ist eine Penetration der Wirkstoffe in die relevanten Hautschichten erforderlich. Permeation durch die Haut sollte jedoch auf ein Minimum begrenzt sein, um das Risiko systemischer Nebeneffekte zu vermeiden. Wir haben die In-vitro-Hautpenetration und -permeation zweier neuer Wirkstoffe (Pimecrolimus und Tacrolimus), die in der Therapie des atopischen Ekzems eingesetzt werden, im Vergleich mit repräsentativen Kortikosteroiden (Betamethason-17-valerat; Clobetasol-17-propionat; Diflucortolon-21-valerat) geprüft.


In einer ersten Serie von Experimenten wurden die Wirkstoffe in einfachen Lösungen appliziert. Die Konzentrationen von Pimecrolimus und Kortikosteroiden in menschlicher Haut lagen in der gleichen Größenordnung; die Permeation von Pimecrolimus durch die Haut war jedoch um Faktoren von 70 bis 110 niedriger als die der Steroide. Im Vergleich von Pimecrolimus mit Tacrolimus in menschlicher Haut, Schweine- oder Rattenhaut wurden jeweils ähnliche Konzentrationen der zwei Verbindungen in der Haut gemessen, wohingegen die Permeation von Pimecrolimus durch die Haut konsistent um einen Faktor 9 bis 10 niedriger lag.
In weiteren Experimenten wurden die klinisch verwendeten Formulierungen (Elidel 1 % Creme, Protopic 0,1 % und 0,03 % Salbe) in In-vitro-Penetrationsstudien verglichen. Die Konzentrationen der beiden Wirkstoffe in normaler menschlicher Haut waren ähnlich nach Applikation von Elidel 1 % und Protopic 0,1 %. Die Applikation von Protopic 0,03 % führte zu 2fach niedrigeren Hautspiegeln. Die Permeationsrate von Pimecrolimus aus der 1%igen Créme lag etwa 6fach niedriger als die von Tacrolimus aus der 0,1%igen Salbe und um einen Faktor 4,3 niedriger im Vergleich zu Tacrolimus aus Protopic 0,03 %.
In weiteren Studien wurde die Permeabilität von normaler, entzündeter und mit Kortikosteroiden vorbehandelter Schweinehaut für Pimecrolimus und Tacrolimus in vitro verglichen. Eine Entzündung wurde mit dem Kontaktirritans Natriumlaurylsulfat induziert. Kurzzeitige Vorbehandlungen wurden mit 1 % Hydrocortison, 0,1 % Mometason oder 0,05 % Clobetasol-17-butyrat durchgeführt, da Pimecrolimus und Tacrolimus oft als empfohlene Behandlung nach Applikation von Steroiden in der atopischen Dermatitis eingesetzt werden und weil Kortikosteroide die Barrierenfunktion der Haut beeinträchtigen können. Während die Irritans-Kontaktdermatitis die Spiegel der zwei Wirkstoffe in der Schweinehaut nicht erhöhte, führte eine Beeinträchtigung der Barrierenfunktion aufgrund der Entzündung zu dem Fehlen einer Latenzzeit bei der Permeation und zu deutlich höheren Permeationsraten. Die Permeationsrate von Pimecrolimus war jedoch niedriger als die von Tacrolimus; so lagen die Konzentrationen von Pimecrolimus in der Rezeptorphase nach 24 Stunden 2,8fach unter denen von Tacrolimus. Verglichen mit normaler Haut wurde kein signifikanter Effekt der Vorbehandlung mit Steroiden auf die Spiegel von Pimecrolimus und Tacrolimus in der Haut festgestellt. Die Permeation war jedoch um einen Faktor 3,6 (Pimecrolimus) und 1,7 (Tacrolimus) erhöht. In normaler Schweinehaut lag die Permeationsrate von Tacrolimus 11,2fach höher als die von Pimecrolimus, und immer noch 3,5- bis 7,1fach höher in Kortikosteroid-vorbehandelter Haut, unabhängig von der Potenz des verwendeten Steroids.


Die vorliegenden In-vitro-Daten verdeutlichen, dass die Permeation von Pimecrolimus durch normale, erkrankte oder mit Steroiden vorbehandelte Haut niedriger ist als die von Tacrolimus. Deshalb kann eine niedrigere systemische Exposition mit dem Wirkstoff in mit Elidel 1 % behandelten Patienten erwartet werden, verglichen mit Protopic 0,1 % behandelten Patienten. In der Tat bestätigen jüngste vergleichende klinische Studien an Patienten mit atopischer Dermatitis diese Vorhersage.

Dr. Andres Billich


Foto: GD Gesellschaft für Dermopharmazie

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