Das immunkompetente Epidermismodell

Dr. Andreas Emmendörffer, Euroderm GmbH, Leipzig

unter Mitarbeit von H. Weigt, M. Müller, M. Weimar, S. Thude, Th. Graeve, K. Müller, A. Limat und Th. Hunziker

Die Haut stellt eine der wichtigen Barrieren des Organismus gegenüber der Umwelt dar. Sie setzt sich aus einer Vielzahl verschiedener Zelltypen zusammen, die eng abgestimmt regulatorische Funktionen ausüben und wesentliche Funktionen im Organismus ausüben. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Epidermis mit den in unterschiedlichen Differenzierungsstadien befindlichen Keratinozyten. Diese Zellen aktivieren über die Synthese löslicher Mediatoren (z. B. Interleukin-1, Chemokine und Lipidmediatoren) die Rekrutierung von Immunzellen in Antwort auf den Kontakt mit Mikroorganismen, Antigenen oder Xenobiotika. Epidermale Langerhanszellen und dermale dendritische Zellen bilden eine weitere wichtige zelluläre Komponente der Haut, indem sie nach Antigenkontakt über die Blut- oder Lymphgefäße in die drainierenden Lymphknoten wandern und dort die spezifische Immunantwort einleiten.

In dem Vortrag beim GD-Symposium wurden die Arbeiten zum Aufbau eines immunkompetenten Hautmodells vorgestellt. Ausgehend von ersten Studien zur Integration von Monozyten in ein Modell mit dermalen Fibroblasten und Keratinozyten und über ein Vollhautmodell mit dendritischen Zellen wurde über Arbeiten zur Entwicklung eines Epidermismodells berichtet, das mit dendritischen Zellen ausgestattet ist. Zu diesem Zweck wurden parallel Methoden entwickelt, die eine GMP-konforme Herstellung von Epidermis aus Zellen der äußeren Haarfollikelscheide (ORS) und dendritischen Zellen erlauben. Die jeweils eingesetzten Technologien wurden vorgestellt und anhand von immunhistochemischen und immunologischen Parametern (Durchflusszytometrie, Zytokinsekretion) illustriert (Abbildungen 1 bis 5).

Für die Aktivierung der jeweiligen zellulären Komponenten wurden Standardstimuli eingesetzt. Da die Arbeiten zu dem Modell noch nicht abgeschlossen sind, endete der Vortrag mit einem Ausblick auf die künftigen Arbeiten und offenen Fragen. So sind Studien mit Einsatz von bekannten irritierenden bzw. sensibilisierenden Substanzen in Vorbereitung.


Abb. 1: Humane Epidermis


Abb. 2 : Beta-1-Integrin-Expression


Abb. 3: Aufreinigung von Monozyten


Abb. 4: Dendritische Zellen


Abb. 5: Antigenexpression auf Monozyten und unreifen dendritischen Zellen


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