Prof. Dr. Adelheid
Elbe-Bürger
Vergleich der
Effekte von Glukokortikoiden und Pimecrolimus auf Langerhanszellen in Maus und
Mensch
Universitätsklinik für Dermatologie, Abteilung für Immundermatologie
und infektiöse Hautkrankheiten, Medizinische Universität Wien
Die neuen Calcineurininhibitoren wie
Tacrolimus (Protopic) und Pimecrolimus (Elidel) – zugelassen zur topischen
Behandlung der atopischen Dermatitis – stellen eine Alternative zu den
lang angewandten Kortikosteroidpräparaten dar. Während beide Therapeutika
ihre entzündungshemmende Wirkung vor allem auf T-Lymphozyten, Mastzellen
und Granulozyten entfalten, ist über deren Effekt beziehungsweise Auswirkung
auf andere immunkompetente Zellen in der Haut [zum Beispiel Langerhanszellen
(LZ)] wenig bekannt. Ziel unserer Studien war es daher, die Wirkung von Pimecrolimus
auf die Immunfunktion von Hautzellen, wobei ein spezieller Schwerpunkt auf LZ
gelegt wurde, zu untersuchen und mit denen von Kortikosteroiden zu vergleichen.
Zu diesem Zweck wurden Mäuse topisch mit klinisch verwendeten Konzentrationen
von Pimecrolimus, Hydrocortison oder Clobetasol behandelt. Nach nur zweimaliger
Applikation konnten wir apoptotische LZ und Keratinozyten in den Steroidgruppen
finden, während Pimecrolimus die Viabilität dieser Zellen nicht beeinflusste.
In Überständen von Einzelzellsuspensionen steroidbehandelter Haut
ließ sich eine beachtliche Verminderung von Faktoren feststellen, die
für das Überleben und die Ausreifung von LZ essentiell sind, während
Pimecrolimus keine Effekte zeigte. Zudem entdeckten wir, dass Steroide, im Gegensatz
zu Pimecrolimus, die Ausreifung von LZ blockierten. In Übereinstimmung
mit diesen Daten war die Immunantwort, die durch LZ von steroid-, nicht aber
Pimecrolimus-behandelten Mäusen in vitro hervorgerufen wurde, sowohl in
der Qualität als auch Quantität wesentlich beeinträchtigt.
Ziel weiterführender Studien war es, diese Ergebnisse mit den Effekten
von Pimecrolimus auf immunkompetente Zellen in humaner Haut zu vergleichen.
Im Einklang mit Daten, die wir in Mäusen erhoben hatten, zeigte Pimecrolimus
keinen Einfluss auf die LZ-Viabilität in gesunder als auch atopischer Haut.
Im Gegensatz dazu führte eine Kortison-Behandlung (Betamethason-17-valerat)
von Patienten mit atopischer Dermatitis zu einer signifikanten Depletion der
LZ-Population.
Zusammenfassend zeigen unsere Daten, dass Calcineurininhibitoren und Kortikosteroide unterschiedlich auf LZ einwirken. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass Substanzen wie Pimecrolimus ihre entzündungshemmende Wirkung ohne Beeinträchtigung des autochthonen Immunsystems der Haut entfalten können.
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