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Mehr Aufklärung zu hellem Hautkrebs:
Gesellschaft für Dermopharmazie richtet Task Force „Licht.Hautkrebs.Prävention“ ein


Während in der breiten Öffentlichkeit inzwischen weitgehend bekannt ist, dass exzessives Sonnenbaden zum malignen Melanom führen kann, wird den hellen Hautkrebsarten, nämlich dem spinozellulären Karzinom und dem Basaliom, vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei treten diese Krebsarten ungleich häufiger auf als das maligne Melanom. Sie stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, ist eines der Ziele der Task Force „Licht.Hautkrebs.Prävention“, die vor kurzem von der Gesellschaft für Dermopharmazie eingerichtet wurde.

In Deutschland haben sich bereits verschiedene Institutionen dem Problem der Prävention von Hautkrebs angenommen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang insbesondere die Kommission zur Früherkennung und Prävention von Hautkrebs bei der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft. Der Schwerpunkt liegt hier jedoch eindeutig bei der Prävention des malignen Melanoms. Durch das veränderte Freizeitverhalten und die damit zusammenhängende massive Sonnenexposition in unserer Gesellschaft ist es jedoch nicht nur zu einer Häufung des malignen Melanoms, sondern auch der hellen Hautkrebsarten gekommen.

Da gerade bei diesen Krebsarten (Non Melanoma Skin Cancer) noch viele Fragen betreffend Therapie und Prävention, aber auch Epidemiologie und Pathogenese offen sind, sieht der Vorstand der Gesellschaft für Dermopharmazie hier die Notwendigkeit für die Etablierung einer weiteren Institution. Angesichts des auch in anderen Feldern erfolgreich praktizierten Ansatzes der Interdisziplinarität will die GD sich über die neu gegründete Task Force der Herausforderung stellen unter Einbeziehung von Experten aus den Bereichen Photobiologie, Epidemiologie, Dermatologie, Pharmazie und Kosmetologie.

Aktinische Keratose als Vorstufe zum Spinaliom


Das spinozelluläre Karzinom (Spinaliom), zu deutsch Stachelzellkrebs der Haut, ist trotz seines häufigen Vorkommens relativ wenig bekannt, weil sich nur selten Metastasen bilden. Unbehandelt kann dieser Krebs jedoch, wie das maligne Melanom, zum Tode führen. Das Spinaliom zeigt sich in der Regel erst bei Menschen über 60. Betroffen sind meist Hellhäutige, die sich ihr Leben lang stark der Sonne ausgesetzt haben.

Eine weithin als Vorstufe zum Spinaliom aufgefasste Hautkrankheit ist die aktinische Keratose, die letztlich aber nicht eindeutig vom Spinaliom abgetrennt werden kann. In der Laienkommunikation wird die neue Task Force der GD die aktinische Keratose als „raue Lichtschwiele“ bezeichnen. In Australien geht man davon aus, dass bereits 40 Prozent der über 40-Jährigen eine oder mehrere aktinische Keratosen aufweisen. In den USA und in Europa wird mit einer Häufigkeit aktinischer Keratosen von 10 bis 15 Prozent gerechnet. Das Risiko der Entwicklung eines spinozellulären Karzinoms bei vorbestehender aktinischer Keratose wird unterschiedlich beziffert; die Zahlen reichen von 0,25 bis 16 Prozent.

Klinisch zeichnet sich die aktinische Keratose durch ein gerötetes Hautareal mit einer bräunlichen, verdickten Hornschicht aus. Durchbrechen die veränderten Hautzellen die Grenze von der Epidermis zur Dermis, kommt es zum blumenkohlartig wuchernden Spinaliom. Am häufigsten befallen sind die Stellen, die am stärksten der Sonne ausgesetzt sind, zum Beispiel Gesicht, Ohren, Handrücken und Unterarme sowie bei Männern die Glatze.

Bei früher Diagnose und rechtzeitigem Therapiebeginn können sowohl das Spinaliom als auch die aktinische Keratose erfolgreich behandelt werden. Neben herkömmlichen physikalischen Behandlungsverfahren wie der Kälteanwendung (Kryotherapie) gibt es heute wissenschaftlich gut begründete medikamentöse Behandlungsansätze, wozu insbesondere die Anwendung eines Gels mit dem Wirkstoff Diclofenac und dem Zusatzstoff Hyaluronsäure gehört. Zudem wird neuerdings die so genannte photodynamische Therapie eingesetzt, bei der ein lichtempfindlich machender Stoff (Aminolaevulinsäure) in Kombination mit Licht angewendet wird.

Basaliom häufigste Hautkrebsart in Mitteleuropa


Noch häufiger als das spinozelluläre Karzinom ist in Mitteleuropa das Basalzellkarzinom (Basaliom) anzutreffen. Diese Hautkrebsart metastasiert nicht, vergrößert sich aber kontinuierlich und zerstört dabei Haut, darunter liegendes Gewebe und unter Umständen sogar Knochen. Die am häufigsten betroffenen Hautareale sowie die Risikogruppen entsprechen denen des Spinalioms, wobei an Basaliomen immer mehr jüngere Menschen erkranken.

Basaliome zeigen sich oft zunächst als kleine, flache Knötchen, die eine glänzende Oberfläche haben. Später können sie sich rötlich und bräunlich verfärben sowie krustig oder schuppig werden. Auch ein Basaliom kann durch verschiedene Methoden entfernt werden. Nach der Entfernung ist eine regelmäßige hautärztliche Kontrolle notwendig; denn ist einmal ein Basaliom aufgetreten, können sich auch an anderen Stellen solche Tumore bilden, die allerdings keine Metastasen sind. Bei unvollständiger Entfernung eines Basalioms kann der Tumorrest von Neuem zu wachsen beginnen.

Task Force will Öffentlichkeit sensibilisieren


Über die Task Force „Licht.Hautkrebs.Prävention“ will die GD die hellen Hautkrebsarten stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Dabei soll auf die gesammelten Erfahrungen bei der Öffentlichkeitsarbeit sowie auf die etablierten Kommunikationswege der Gesellschaft zurückgegriffen werden. Gedacht ist zum Beispiel an die Einrichtung einer eigenen InternetHomepage mit Links zu der inzwischen als Dermopharmazie-Portal etablierten GD-Homepage (www.gd-online.de) sowie an die Bereitstellung einer Broschüre, mit der die Ratgeberserie der GD für Verbraucher und Patienten erweitert werden soll. Die geplante Broschüre soll im nächsten Jahr im Rahmen einer Aktionswoche vorgestellt und über Arztpraxen, Apotheken, Krankenkassen und andere Institutionen verteilt werden.


Aufklärung tut Not: Noch immer halten sich viele Menschen viel zu lange in der Sonne auf. Dabei ist inzwischen weitgehend bekannt, dass exzessives Sonnenbaden das Risiko des malignen Melanoms erhöht. Doch nur wenige wissen, dass durch UV-Strahlung auch das Basalzellkarzinom, das spinozelluläre Karzinom sowie dessen Vorstufe, die aktinische Keratose, gefördert werden. Die neu gegründete Task Force "Licht.Hautkrebs.Prävention" der Gesellschaft für Dermopharmazie will diese Dermatosen deshalb durch Aufklärungsmaßnahmen unter dem Slogan "Auch heller Hautkrebs ist gefährlich" stärker in ins öffentliche Bewusstsein rücken.


Eingeleitet hat die GD ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Prävention von hellem Hautkrebs im Rahmen ihrer 7. Jahrestagung am 1. und 2. April 2003 in Bonn. Unter dem Slogan „Auch heller Hautkrebs ist gefährlich“ wurde das Thema in die anlässlich der Tagung durchgeführte, breit angelegte Medienkampagne der Gesellschaft einbezogen. Dabei machten die Dermatologen Professor Dr. med. Hans Christian Korting, München, als stellvertretender GD-Vorsitzender und Professor Dr. med. Thomas Diepgen, Heidelberg, in seiner Funktion als Sprecher der neu gegründeten Task Force darauf aufmerksam, dass starke Sonnenexposition nicht nur zu schwarzem, sondern in noch viel höherem Ausmaß auch zu hellem Hautkrebs führen kann. Beide Experten wiesen darauf hin, dass die beste Form der Vorbeugung wirksamer Sonnenschutz durch Lichtschutzmittel und geeignete Kleidung sowie regelmäßige hautärztliche Kontrolle ist.

Neben verstärkter Öffentlichkeitsarbeit will die Task Force „Licht.Hautkrebs.Prävention“ auch die Evidenz basierte Forschung zu den hellen Hautkrebsarten vorantreiben durch Studien zur Pathogenese und Epidemiologie sowie zur Therapie- und Prophylaxeoptimierung. Außerdem will sie Diagnose- und Therapierichtlinien erstellen sowie die Aufnahme dieser Krebsarten ins Krebsregister bewirken. Bislang werden sie unter der WHO-Klassifikation ICD 173 „Sonstiger Hautkrebs“ summiert. Da die geplanten Aktivitäten der Task Force einen nicht unerheblichen Ressourceneinsatz erfordern, will die GD sich um Unterstützung durch die pharmazeutische und kosmetische Industrie ebenso bemühen wie um Fördermittel durch die öffentliche Hand.

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