| | Armin
Wadle Biokompatible
Emulsionssysteme Henkel
KGaA, Düsseldorf Von modernen Hautpflegeprodukten wird
heutzutage nicht nur Pflege erwartet, sondern auch eine rasche und nachvollziehbare
Verbesserung des Hautbildes und Hautzustandes. Im multifunktionellen Aufbau einer
kosmetischen Formulierung rückt neben der Wirkstoffseite auch die Cremegrundlage
immer deutlicher in den Fokus des Produktentwicklers. Cremegrundlagen werden dabei
nicht nur als Träger für Wirkstoffe verstanden, sondern sie verkörpern
zunehmend ein Wirkprinzip in sich. Die klassische Betrachtung von Cremegrundlagen
im Sinne von kosmetischer Akzeptanz wie Verteilbarkeit und Einziehvermögen
wird dadurch erweitert, und die Entwicklung intelligenter Cremebasen gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Am Beispiel von zwei Öl-in-Wasser-Systemen wird gezeigt,
wie die Auswahl geeigneter Emulgatorsysteme die Formulierung multifunktioneller
Cremebasen erlaubt: Die Formulierungen zeichnen sich neben einer hohen kosmetischen
Akzeptanz durch eine nachvollziehbare Verbesserung des Hautzustandes bei entsprechender
Produktverträglichkeit aus. Ein solcher multifunktioneller Wirkstoff
sind Lipoproteine, die aus dem Samen verschiedener Pflanzen (z.B. Erbse und Hafer)
gewonnen werden. Die physikochemische Charakterisierung der Lösungs- und
Grenzflächeneigenschaften dieser Biopolymere ergab, daß sie sowohl
emulgierende als auch emulsionsstabilisierende Wirkung auf Öl-in-Wasser-Emulsionen
haben. In lipoproteinhaltigen Cremes kann daher auf die Anwesenheit konventioneller
Emulgatoren verzichtet werden. Zusätzlich entfalten die Lipoproteine auch
eine aktive Wirkung auf die Hautoberfläche; Hautglätte und Hautelastizität
werden einhergehend mit einer ausgezeichneten Hautverträglichkeit erhöht.
Ein weiteres Emulsionssystem stellen lamellare Cremes dar, die z.B. auf Zuckeremulgatoren
basieren. Diese lamellaren Formulierungen können einen ähnlichen Aufbau
wie die interzellulären Lipide im Stratum corneum besitzen. Spektroskopische
Untersuchungen zeigen, dass die Cremegrundlage dadurch diesen interzellulären
"Mörtel" restrukturiert und die Barriereeigenschaften der Haut
verbessert. Diese Kompatibilität mit dem äußeren Bereich der Epidermis
bewirkt eine nachvollziehbare Verbesserung des Hautzustandes, wie am Beispiel
der Hautfeuchtigkeit und der Hautstraffheit gerade im Tagesverlauf gezeigt wird.
Dr.
Armin Wadle
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