Teststrategien
für Mittel gegen trockene Haut
Institut BioSkin,
Hamburg
Trockene Haut ist meist gekennzeichnet durch eine Verminderung von Feuchtigkeit
und/oder Lipiden. Objektiv ist das Aussehen der trockenen Haut geprägt
durch Rauhigkeit, Schuppung, Glanzlosigkeit und/oder mangelnde Elastizität.
Subjektiv können Spannungsgefühle und Juckreiz bei der trockenen Haut
auftreten.
Erfolgreiche Teststrategien zur Beurteilung der Wirksamkeit von Produkten für
die Anwendung bei trockener Haut erfordern eine genaue Definition der Zielgruppe
und die Auswahl der richtigen Zielvariablen. Diese stellen nicht zuletzt die
Grundlage der Fallzahlplanung, der weiteren statistischen Planung und damit
die Aussagefähigkeit der Prüfungsergebnisse dar.
Zu einem optimalen Studiendesign mit überschaubaren Probandenzahlen gehört
die Auswahl einer möglichst homogenen Gruppe von geeigneten Probanden mit
klar definierten Einschluss- und Ausschlusskriterien (dabei vor allem klare
Definition des geforderten Hautbefundes der Hauttrockenheit beispielsweise durch
vorgegebene Messwerte für Hautfeuchtigkeit, weitere klinische Befunde wie
Schuppung etc.).
Die Zielvariablen sollten nicht nur messbare, sondern für den späteren
Anwender auch "erfahrbare" Verbesserungen des Hautzustandes berücksichtigen.
Zur direkten oder indirekten Bewertung der trockenen Haut stehen neben den sichtbaren
oder fühlbaren klinischen Zeichen eine Reihe von nicht-invasiven Bioengineering-Methoden
zur Verfügung. Hierzu zählen unter anderem die Messung der elektrischen
Eigenschaften der Haut (kapazitive Messungen, Leitfähigkeitsmessungen,
Impedanzverfahren etc.), die Beurteilung der Barrierefunktion (Messung des transepidermalen
Wasserverlustes, die Bestimmung mechanischer Eigenschaften sowie die Erfassung
der Topographie der Hautoberfläche (z.B. Rauhigkeit) oder auch die computergestützte
Auswertung der Schuppigkeit der Haut (d-squame®).
Zur Planung des Studiendesigns gehört auch die Auswahl der optimalen zu
beurteilenden Hautareale, die Art und Weise und Häufigkeit der Anwendung
der Studienpräparate sowie die Berücksichtigung von exogenen Einflüssen.
Messzeitpunkte und Abstand zur letzten Applikation vor der Messung sind ebenfalls
wichtige Voraussetzungen für reproduzierbare Ergebnisse.
Eine noch so gut durchdachte Teststrategie mit der heute selbstverständlichen
Standardisierung der Durchführung (standard operating procedures bzw. SOP,
GCP-Konformität) und der Einhaltung kontrollierter Rahmenbedingungen ist
dennoch nicht mehr als das richtige Werkzeug. Weder Standardisierung, optimale
Designs noch intensivste Qualitätskontrollen ersetzen den erfahrenen Untersucher.
Erst beide Teile bilden ein sinnvolles und effektives "Gespann".
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