Dr.
Andreas Goppelt
Gentherapie
und Wundheilung
Switch Biotech AG,
Neuried
Die Sequenzierung des humanen Genoms und die schnellen Fortschritte in der Entwicklung
von Genexpressionstechniken hat die Forscher erstmals in die Lage versetzt,
die Pathomechanismen von Krankheiten auf molekularer Ebene zu analysieren. Gentherapie
ist der direkt daraus abgeleitete Ansatz, dieses Wissen in Therapien umzusetzen.
Obwohl die regulatorischen Hürden hoch sind, gehen verschiedene Vorhersagen
von einem Multimilliarden-Dollar-Markt aus. Noch werden durch Gentherapie aber
keine Umsätze erzielt.
Die Methoden des Gentransfers beinhalten zellbasierende Technologien, virale
Vektoren und Liposomen, die von Forschern nicht nur für Ex-vivo-Experimente,
sondern auch bereits in vivo für klinische Versuche eingesetzt werden.
Haut ist ein besonders attraktives Zielorgan für Gentherapie, da sie leicht
zugänglich ist.
Wir haben einen "functional genomics"-Ansatz gewählt, um neue
Targets zur Behandlung kutaner Ulzera zu identifizieren. Die Screens basierten
auf der vergleichenden Analyse der Genexpression in Wundbiopsien gesunder Spender
und Patienten, die an chronischen Wunden leiden. Nach Analyse der zeitlichen
und räumlichen Expression der Genprodukte wurden die Zielgene im Tiermodell
funktionell validiert. Mittels biolistischem Gentransfer wurde eine transiente
Überexpression ausgewählter Zielgene in experimentell gesetzten Wunden
erreicht, was die Reepithelialisierungrate und die Bildung von Granulationsgewebe
in der Wunde signifikant erhöhte.
Diese Ergebnisse zeigen, dass mit unserem Ansatz valide Targets für eine
Wirkstoffentwicklung gefunden wurden, die direkt für die Behandlung schwer
zu heilender Wunden eingesetzt werden können.
![]() Foto: GD Gesellschaft für Dermopharmazie |