Dr.
Thomas Berger
Generierung
von dendritischen Zellen für die Immuntherapie des malignen Melanoms
Dermatologische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen
Vor wenigen Jahren noch völlig unbekannt, wurden dendritische
Zellen (DC) in den letzten Jahren intensiv in klinischen Studien untersucht.
Diese zeigten, dass nach DC-Vakzinierung selbst bei Patienten mit fortgeschrittenen
Krebserkrankungen, insbesondere beim malignen Melanom, ein immunologisches,
zum Teil sogar klinisches Ansprechen erreicht werden konnte. Trotz aller bisherigen
Erkenntnisse sind viele Fragen noch offen geblieben, zum Beispiel nach dem DC-Subtyp,
dem optimalen Reifungsgrad oder der Antigenbeladung. Für die praktische
Anwendung ist ein noch immer ungelöstes Problem, wie die Vakzinierung einer
Vielzahl von Patienten unter den entsprechenden behördlichen Richtlinien
(GMP) logistisch zu bewerkstelligen ist. Sollte sich die Vakzinierung mit DC
in Zukunft als Therapieoption in der Krebstherapie etablieren, sind mittelfristig
kommerzielle geschlossene Systeme notwendig, um DC in der benötigten Menge
herzustellen. In der folgenden Präsentation werden daher unsere Erfahrungen
mit verschiedenen Methoden und Protokollen zur Generierung von DC für die
klinische Anwendung diskutiert.
Prinzipiell kommen verschiedene DC-Subtypen für immuntherapeutische Ansätze
in Frage: 1. zirkulierende Blut-DC, 2. DC aus proliferierenden CD34+ Vorläufern
oder 3. DC aus Monozyten. Mit letzteren gibt es die fundiertesten klinischen
Erfahrungen, da diese relativ einfach in großer Zahl aus Monozyten unter
Verwendung von GM-CSF und IL-4 gezüchtet werden können. Wir isolieren
Monozyten mittels Plastikadhärenz in sogenannten "Cell factories"
und generieren daraus DC. Diese werden mit einem Cocktail aus verschiedenen
Zytokinen gereift und schließlich, bereits Antigen beladen, bis zur Injektion
kryokonserviert, was wiederum die klinische Anwendung vereinfacht. Alternative
Protokolle zur Generierung von DC, zum Beispiel nach Isolierung von Monozyten
mittels magnetischen Beads oder Elutriation, werden ebenso vorgestellt. Schließlich
werden noch Methoden der Antigenbeladung (zum Beispiel mit definierten Peptiden
oder mittels RNA-Transfektion) vorgestellt. Die Beladung von DC mit RNA ist
dabei besonders attraktiv, da transfizierte DC prinzipiell alle vorkommenden
T-Zell- Epitope unabhängig vom HLA-Typ des Patienten exprimieren können.
Diese Methode wird voraussichtlich schon sehr bald Eingang in klinische Studien
finden.
![]() ![]() Fotos: GD Gesellschaft für Dermopharmazie |