GD - Online W. Petrow : Acne vulgaris : Entstehung, Folgen und Verbreitung
Suchen | Feedback | Inhalt
  Druckseite oder Abstracts 2003
English
Home
 
 
 
Weitere Links:
 
 
 
 
 
 
 

Dr. med. Welisar Petrow

Acne vulgaris : Entstehung, Folgen und Verbreitung

Klinik und Poliklinik für Dermatologie der Rheinischen
Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn

Akne ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Etwa jeder dritte Mensch zwischen 15 und 44 Jahren ist betroffen. Nach heutiger Auffassung wirken bei der Entstehung der Akne mehrere pathogenetische Faktoren zusammen.

• Follikuläre Hyperkeratose (Komedonen)
• Seborrhoe
• Mikrobielle Besiedlung
• Entzündung

Diese pathogenetischen Faktoren wirken nicht unabhängig voneinander, sondern beeinflussen sich gegenseitig: Follikuläre Hyperkeratose einerseits und Seborrhoe andererseits schaffen offenbar im Haarfollikel ein Milieu, das den zur Standortflora zählenden Propionibakterien ein exzessives Wachstum erlaubt. Bakterielle Stoffwechselprodukte wirken chemotaktisch auf Leukozyten und initiieren so die follikulären und perifollikulären Entzündungen, die bis zur Abszedierung und Fistelgangbildung führen können. In den Akneläsionen gebildete Entzündungsmediatoren fördern wiederum die follikuläre Hyperkeratose.

Eine Conditio sine qua non für die Akne ist die Seborrhoe. Androgene, Talgbildung und Akne sind eng miteinander verbunden. Dass Seborrhoe und Akne bei normalen Androgen-Serumspiegeln auftreten, wird auf eine erhöhte Androgensensitivität der talgproduzierenden Sebozyten zurückgeführt (individuelle Aktivität des Enzyms 5alpha-Reduktase). In anderen Fällen liegt Seborrhoe und Akne eine Überproduktion von Androgenen zugrunde.

Therapeutische Interventionen bestehen in der topischen und systemischen Antibiose, der topischen Anwendung von Antiseptika sowie „Vitamin-A-Derivaten“ und der systemischen Therapie mittels Kontrazeptiva bei Frauen und der systemischen Gabe von Isotretinoin für beide Geschlechter. Kombinationen dieser Behandlungsstrategien sind je nach Schweregrad des klinischen Bildes synergistisch wirksam.
„Präventive“ Interventionen sind in einem geringeren Maße der geeigneten Ernährung zuzuschreiben und der frühen Erkennung und Behandlung der Akne mittels topisch wirksamer Externa bzw. Pflegeprodukte.
Unbehandelte Formen der Akne, insbesondere der entzündliche papulopustulöse Typ oder die Akne conglobata, führen je nach Schweregrad zwangsläufig zu Narbenbildungen von atrophem oder hypertrophem Charakter bis hin zur Keloidentwicklung. Diese kosmetischen Folgen sind später nur mit kostenintensiven und aufwendigen operativen und/oder laserchirurgischen Verfahren anzugehen.

Dr. med. Welisar Petrow


nach oben

  

Copyright © 2000 - 2024
Institute for Dermopharmacy GmbH
webmaster@gd-online.de

Impressum
Haftungsausschluss