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Klaus
Müller
Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie,
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Synthetische Lapachoverbindungen als potenzielle Antipsoriatika
Lapacho (Pau d'arco), die getrocknete Rinde
eines in Südamerika heimischen Baumes (Tabebuia impetiginosa), fand
bereits bei den Inkas medizinische Verwendung. Auch heute wird der Rindenextrakt
als Modeheilmittel gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt, unter anderem
auch gegen Psoriasis. Von den gängigsten Lapacho-Inhaltsstoffen zeigten
insbesondere Naphthochinone wie ß-Lapachon und Lapachol Wirksamkeit
gegen verschiedene Tumortypen. Auch konnten wir einige Naphtho[2,3-b]furan-4,9-dione
(1) aus der Lapachorinde als potente Inhibitoren des Wachstums von Humankeratinozyten
identifizieren.
Diese Befunde stimulierten Design und Synthese neuer Lapachoverbindungen
und deren Prüfung auf mögliche antipsoriatische Wirksamkeit.
Die untersuchten Verbindungen lassen sich in drei Typen untergliedern.
Bei der ersten Kategorie blieb das ursprüngliche Naphtho[2,3-b]furan-4,9-dion-Grundgerüst
(1) erhalten. Die zweite entstand durch bioisosteren Ersatz des Furanrings
durch Thiophen (2), und als dritte Verbindungsklasse synthetisierten wir
Imidazolanaloge (3) der heterozyklischen Naphthtochinone.
Der aktivste Strukturtyp resultierte aus der Modifizierung des Typs 1
zur Naphtho[2,3-b]thiophen-4,9-dion-Reihe (2). Darüber hinaus wurden
Struktur-Wirkungs-Beziehungen hinsichtlich des Substituenten in Position
2 des Naphtho[2,3-b]thiophen-4,9-dion-Grundgerüstes erstellt. Als
Modell der hyperproliferativen Epidermis verwendeten wir die nichttransformierte
Humankeratinozyten-Linie HaCaT. Einige Vertreter erwiesen sich als potente
Inhibitoren des Keratinozytenwachstums im niedrigen mikromolaren Bereich,
so dass sie für eine Weiterentwicklung zu Antipsoriatika in Frage
kommen.
Prof.
Dr. Klaus Müller
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Fotos: GD Gesellschaft für Dermopharmazie
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