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Peter Elsner
Aktuelle Aspekte
der Europäischen Kosmetik-Gesetzgebung Klinik
für Dermatologie und Allergologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Da der Handel von Kosmetika zwischen den Mitgliedsstaaten der
Europäischen Union dem Gemeinschaftsrecht unterliegt, wird die Kosmetikgesetzgebung
wesentlich von der EU bestimmt. Das 6. Amendment (Council Directive 93/35 EEC)
der europäischen Kosmetikdirektive 76/768 EEC ist die derzeit gültige
Basis der Kosmetikgesetzgebung in Europa. Die Mitgliedsstaaten haben das europäische
Recht in ihr nationales Recht umzusetzen. Diese Ergänzung brachte
einige wesentliche Fortschritte im Sinne des Verbraucherschutzes und der für
ihre Verbraucher und Patienten engagierten Dermatologen. So wurde eine Kennzeichnungspflicht
für die Bestandteile von Kosmetika eingeführt, eine obligatorische Sicherheitsbewertung
gesetzlich verankert und erstmals der Begriff der "Wirksamkeit" von
Kosmetika verwendet. Nach dem gültigen Recht müssen Unternehmen, die
Kosmetika auf den Markt bringen, ein Produktdossier vorhalten, das die Sicherheitsbewertung
und die Daten enthält, die behauptete Wirkungen belegen. Damit ist der Wirksamkeitsnachweis
zur gesetzlichen Pflicht geworden. Ein wesentlicher Schwerpunkt des
Amendments war die Verpflichtung zum Ersatz von Tierversuchen in der Sicherheitsbewertung,
soweit validierte Alternativen vorliegen. Dies ist bisher allerdings nur in beschränktem
Umfang der Fall (Phototoxizität und Korrosion). Während die Direktive
nicht explizit zur Kosmetiktestung am Menschen Stellung nimmt, hat das Scientific
Committee for Cosmetics and Non-Food Products (SCCNFP), das die Kommission berät,
in einer Reihe von Opinions Stellungnahmen zu Sicherheitstestungen am Menschen
abgegeben; danach werden hohe Maßstäbe bezüglich der Qualifikation
der Untersucher, der Qualität der Studien (Good Clinical Practice) und der
ethischen Überprüfung gesetzt. Literatur: 1.
Elsner P, Merk H, Maibach Hi (eds.) (1999) Cosmetics: Controlled efficacy studies
and regulation. Springer, Heidelberg, Berlin, New York 2. Elsner P, Maibach
Hi (eds.) (2000) Cosmeceuticals. Marcel Dekker, New York Prof.
Dr. med. Peter Elsner 

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