GD - Online | B. Homey: Bedeutung der Chemokine in Dermatologie | |||||||||||||||||||
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Dr.
Bernhard Homey Hautklinik der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf Chemokine
sind kleine (8-11kD) Zytokin-ähnliche Proteine. Zur Zeit kennen wir 42 humane
Liganden, die sich in 4 Unterfamilien (CC, CXC, C, CX3C) aufteilen lassen. Chemokine
binden an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (n=18) und vermitteln die feste Adhäsion
von Leukozyten an Endothelzellen sowie deren gerichtete Migration. Studien der
letzten Jahre haben gezeigt, dass Chemokine wichtige Botenstoffe für das
Organ-spezifische “Homing" von Leukozyten in lymphatische sowie periphere
Organe (z.B. Haut) unter homoöstatischen sowie entzündlichen Bedingungen
sind. Darüber hinaus vermitteln Chemokine über ihre Interaktion mit
Chemokinrezeptoren auf der Oberfläche von Tumorzellen Organ-spezifische Metastasierungsprozesse.
Experimentelle sowie klinische Beobachtungen weisen darauf hin, dass chronisch
entzündliche und autoimmune Erkrankungen der Haut, wie die atopische Dermatitis
und Psoriasis, T-Zell-vermittelte Krankheiten darstellen. Kürzlich wurde
ein haut-spezifisches homeostatisches Chemokin (CCL27), welches ausschließlich
in epidermalen Keratinozyten gebildet wird, entdeckt. Dieses neue CC-Chemokin
vermittelt über die Interaktion mit seinem spezifischen Rezeptor CCR10 die
Rekrutierung von haut-infiltrierenden “Memory" T-Zellen in vitro und
in vivo. Weitere Studien zeigten, dass das homeostatische Chemokin CCL27 mit inflammatorischen
Chemokinliganden von CCR4 kooperiert, um Zellen in entzündete Haut zu locken.
Zusammenfassend weisen diese Beobachtungen darauf hin, dass Antagonisten gegen
Chemokinrezeptoren interessante Kandidaten für die Entwicklung neuer Therapiestrategien
zur Behandlung von chronisch entzündlichen und autoimmunen Erkrankungen der
Haut darstellen.
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