GD - Online T. Diepgen : Ökonomische Evaluation von Präventionsmaßnahmen
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Prof. Dr. med. Thomas L. Diepgen

Ökonomische Evaluation von Präventionsmaßnahmen am Beispiel berufsbedingter Hauterkrankungen

Universitätsklinikum Heidelberg,Klinische Sozial, Berufs- und Umweltdermatologie,Heidelberg

Präventionsmaßnahmen haben nicht nur sozialmedizinisch und gesellschaftlich einen hohen Stellenwert, sondern auch politisch werden sie aufgrund stetig steigender Kosten im Gesundheitswesen verstärkt gefordert. Die Effektivität vieler Präventionsmaßnahmen wird jedoch kontrovers diskutiert, und eine medizinische und ökonomische Evaluation fehlt meistens. Bei Hauterkrankungen kommt hinzu, dass diese wegen ihrer geringen Mortalität in der Öffentlichkeit häufig als weniger bedeutsam dargestellt werden. Hauterkrankungen sind jedoch sehr häufig und können ein weites Spektrum von leichten bis lebensbedrohlichen Krankheitsbildern darstellen. Sie sind von hoher gesundheitsmedizinischer und sozialmedizinischer Bedeutung und häufig mit einem hohen Verlust an Lebensqualität verbunden. Chronische Hauterkrankungen haben eine schlechte Prognose, daher ist nicht nur die Primär-, sondern auch die Sekundärprävention besonders wichtig.


Am Beispiel berufsbedingter Hauterkrankungen soll zunächst dargestellt werden, welche medizinökonomische, sozialmedizinische und volkswirtschaftliche Bedeutung diese Erkrankungen haben. Gerade Erkrankungen mit einer hohen Prävalenz und Chronizität bei relativ geringer Mortalität haben medizinökonomisch eine besonders hohe Bedeutung. Viele Hauterkrankungen können hier beispielhaft genannt werden. Im nächsten Schritt werden dann notwendige Voraussetzungen diskutiert, die für den medizinischen und ökonomischen Erfolg von Präventionsmaßnahmen bedeutsam sind. Im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen sind die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung finanziell viel stärker in die gesamte Bandbreite medizinischer Versorgung von der Prävention bis zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation involviert. Daher kann hier auch eher eine gesundheitsökonomische Evaluation von Präventionsmaßnahmen dargestellt werden. Mit Hilfe epidemiologischer Zahlen und den verstärkten Bemühungen der letzten Jahre, Präventionsmaßnahmen im Bereich der primären, sekundären und tertiären Prävention bei berufsbedingten Hauterkrankungen umzusetzen, soll eine kritische Analyse von Präventionsmaßnahmen auch unter ökonomischen Gesichtspunkten dargestellt werden.


Literatur:
Bock M, Schmidt A, Bruckner T, Diepgen TL: Entwicklung der Chromatallergie in der deutschen Bauwirtschaft. Der Hautarzt 55, 460-464, 2004
Dickel H, Kuss O, Schmidt A, Diepgen TL: Impact of preventive strategies on trend of occupational skin disease in hairdressers: population-based register study. Br Med J 324, 1422-3, 2002
Dickel H, Bruckner TM, Schmidt A, Diepgen TL: Impact of atopic skin diathesis on oc-cupational skin disease incidence in a working population. J Invest Dermatol 121, 37-40, 2003
Diepgen TL, Schmidt A: TRSGen mit dermatologischer Relevanz. Arbeitsmed. Sozial-med. Umweltmed. 38, 393-396, 2003
Diepgen TL, Schmidt A, Kresken J: Prävention berufsbedingter Handekzeme durch Hautschutzmaßnahmen – Ergebnisse einer betrieblichen Interventionsstudie. Arbeits-med. Sozialmed. Umweltmed. 39, 307-314, 2004




Prof. Dr. med. Thomas L. Diepgen


Foto: GD Gesellschaft für Dermopharmazie

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