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Wolfgang
Mehnert
Institut für Pharmazie, Freie Universität Berlin
Neue Ansätze zur Bestimmung der Wirkstofflokalisation in Lipid-Nanodispersionen
Die Lokalisation des Wirkstoffs innerhalb eines
Trägersystems ist für die Stabilität und die Freisetzung
von großer Bedeutung. Für die Verteilung des Arzneistoffs in
Lipid-Nanodispersionen gibt es mehrere Möglichkeiten: gleichmäßige
Verteilung innerhalb der gesamten Matrix, vorzugsweise Anreicherung im
Kern oder in äußeren Schichten des Partikels, Anlagerung an
der Partikeloberfläche.
Es werden zahlreiche Methoden zur Lokalisation eines Wirkstoffs in einem
Träger eingesetzt, zum Beispiel Kernresonanzspektroskopie (NMR),
Elektronen-spinresonanzspektroskopie (ESR), Fluoreszenzspektroskopie und
mikroskopische Verfahren. Diese Verfahren sind teilweise sehr aufwendig
oder an physikalisch-chemische Eigenschaften der Substanz gebunden, wie
das Vorhandensein eines Radikals oder Fluorophors.
Die Parelektrische Spektroskopie dagegen stellt keine spezifischen Anforderungen
an die Eigenschaften des Stoffes. Diese Methode beruht auf der Frequenzabhängigkeit
der Dielektrizitätskonstanten. Die zur Charakterisierung von Arzneistoff-Träger-Systemen
wichtigen Größen sind die Dipoldichte und Dipolbeweglichkeit.
Da diese Eigenschaften von dem an der Partikeloberfläche assoziierten
Wirkstoff abhängen, kann unterschieden werden, ob der Wirkstoff inkorporiert
ist oder an der Partikeloberfläche adsorbiert ist.
Die Untersuchungen wurden mit Betamethason-17-valerat (BMV) und Prednicarbat
(PC) beladenen Lipid-Nanodispersionen durchgeführt, wobei beide Glucocorticoide
an der Partikeloberfläche assoziiert sind, allerdings in deutlich
unterschiedlichem Ausmaß. Mit BMV liegt die Beladungskapazität
der Partikeloberfläche unterhalb der therapeutisch üblichen
Konzentration von 0,1 %, was bei PC nicht der Fall ist (siehe Abbildung).
Weitere Untersuchungen wurden mit Nilrot als Modellsubstanz durchgeführt,
wobei hierbei festgestellt wurde, dass diese Substanz in der Matrix der
Lipid-Nanodispersionen oder in der die Partikel umgebenden Tensidschicht
inkorporiert ist. Diese Ergebnisse konnten mit Hilfe der Fluoreszenzspektroskopie
bestätigt werden.
Einfluss von BMV- und PC-Inkorporation auf die Dipolbeweglichkeit (fo)
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Dr.
Wolfgang Mehnert
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Fotos: GD Gesellschaft für Dermopharmazie
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