GD - Online | M. Schäfer-Korting: Gezielte Prodrug-Entwicklung bei Dermatika | ||||
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Monika
Schäfer-Korting Die topische Applikation von Arzneistoffen an der Haut ist wegen der selektiven Wirkung auf dieses Organ, das heißt weniger systemischen Nebenwirkungen, gegenüber der oralen beziehungsweise parenteralen Anwendung zu bevorzugen. Allerdings erschwert die Hornschichtbarriere die Penetration von Fremdstoffen, also auch Arzneistoffen, in die Haut erheblich. Ausreichend hohe Konzentrationen sind daher bei topischer Anwendung oftmals kaum oder gar nicht zu erzielen. Als Lösung bieten sich Trägersysteme und Strukturmodifikationen des Arzneistoffs an, welche das Penetrationsvermögen bessern. Allerdings erlaubt die Strukturspezifität des Targets nur geringe Strukturänderungen des Arzneistoffs ohne erhebliche Aktivitätsabnahme. Einen Ausweg stellt die Entwicklung von Prodrugs dar. Strukturänderungen, meist im Sinn einer erhöhten Lipophilie, erleichtern die Aufnahme in die Haut. Durch die Umwandlung des Wirkstoffs im Zielorgan wird die aktive Form wieder freigesetzt und kann ihre Wirkung entfalten. Klassische Beispiele für dieses Vorgehen stellen die topischen Glucocorticoide dar, bei denen durch Veresterung in der C21-Position die Affinität zum Rezeptor sinkt, hydrolytisch aber die affine Form lokal entsteht. Ähnliche Wege werden auch bei der Entwicklung von oral wirksamen nucleosidischen Polymerasehemmern beschritten. Prodrugs sind für die Anwendung an der Haut, aber auch für eine bessere Resorption aus dem Gastrointestinaltrakt entwickelt worden. Anhand des topischen Antiandrogens RU 58841 wird gezeigt, wie mittels
solcher Prodrugs, dem RU 58841-myristat (RUM) auch eine Beladung von Trägersystemen
möglich wird. Die Zellen der menschlichen Haut setzen durch Esterspaltung
von RUM das Antiandrogen frei.
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