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Dr.
Albrecht-Georg Schmidt
Globale
Prüfstrategien bei neuartigen Ekzemmitteln Novartis
Pharma AG, Clinical Development, Basel, Schweiz Üblicherweise
werden neue Medikamente zunächst bei Erwachsenen und erst später bei
Kindern entwickelt. Die atopische Dermatitis manifestiert sich jedoch bereits
im Kindesalter. Dies stellt eine besondere Herausforderung für die klinische
Entwicklung neuartiger Ekzemmittel dar. Am Beispiel des klinischen Entwicklungsprogrammes
für Elidel 1 % Creme (Pimecolimus) soll dargestellt werden, wie diese Herausforderung
in Zusammenarbeit mit Patienten, Ärzten und regulatorischen Behörden
erfolgreich adressiert wurde. Die klinischen Phase-3-Studien für
Elidel wurden nach weltweit einheitlichen Protokollen durchgeführt. Die Schwerpunkte
des Studienprogrammes lagen zum einen auf der Behandlung von Kindern und Kleinkindern
(mehr als 1000 wurden in Phase 3 mit Elidel behandelt, davon n = 678 für
6 Monate oder länger), zum anderen auf der Untersuchung der Wirksamkeit und
Sicherheit einer Langzeit-Behandlungsstrategie, innerhalb derer Elidel frühzeitig
(bei ersten Krankheitssymptomen) zur Verhinderung von Krankheitsschüben eingesetzt
wird. Diese Elidel-Behandlungsstrategie unterscheidet sich damit von der bisher
üblichen reaktiven, kurzzeitigen Intervention mit topischen Kortikosteroiden.
Topische Steroide wurden nur verabreicht, wenn es unter der Studienbehandlung
zu Krankheitsschüben kam. In den doppel-blinden Studien war bei mehr als
60 % der mit Elidel behandelten Patienten über den Zeitraum eines Jahres
keine Behandlung mit Kortikosteroiden notwendig. Dabei zeigte Elidel ein sehr
gutes Tolerabilitäts- und Sicherheitsprofil. Die angewandte Prüfstrategie
erlaubte damit nicht nur die Untersuchung einer neuen Substanz, sondern zugleich
einer neuen Behandlungsstrategie, die über die bisher übliche kurzzeitige,
reaktive Intervention mit topischen Steroiden hinausweist. Das vollständige
Potential dieser frühzeitig einsetzenden, intermittierenden Langzeitherapie
mit Elidel wird derzeit in weiteren internationalen Studien untersucht.
Dr. Albrecht-Georg Schmidt
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Foto: GD Gesellschaft für Dermopharmazie |
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